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Macht Schule wirklich krank oder ist das ein Mythos?

Triggerwarnung:

Bevor ich anfange, muss ich eine Triggerwarnung aussprechen.
In diesem Artikel geht es um mentale und psychische Probleme, aber auch um selbstverletzendes und suizidales Verhalten.
Wenn ihr euch bei diesen Themen unwohl oder angegriffen fühlt oder diese nicht aushalten könnt, empfehle ich euch, den Artikel nicht weiter zu lesen.
Es liegt nicht in meiner Absicht jemanden anzugreifen, sondern einfach nur aufzuklären, ob die Schule einen wirklich krank macht.

Macht Schule krank?

Stell dir vor:
Du gehst nach der Schule nach Hause und willst eigentlich deinen Hobbys nachgehen oder Zeit mit deinen Freunden oder deiner Familie verbringen. Aber in den nächsten Tagen stehen Präsentationen, Arbeiten oder Tests an. Heißt, dass du lernen musst und für die privaten Dinge nicht wirklich Zeit hast. Außerdem geben einige Lehrer auch Unmengen an Hausaufgaben, welche du dementsprechend ebenfalls, oft auch bis zum nächsten Tag, erledigen musst.
Das bedeutet, dass du oftmals bis abends mit der Schule beschäftigt bist. Es kann sogar sein, dass du Mahlzeiten auslässt, nicht genügend trinkst und zu wenig Schlaf hast. Und das macht Menschen krank.

 

Mich persönlich interessiert das Thema. Deswegen habe ich mir die Frage gestellt, ob Schule wirklich krank macht oder ob das nur ein Mythos ist. Diese Frage werde ich am Ende aufklären und mit meiner eigenen Meinung beantworten.

Zu meiner Präsentationsprüfung führte ich mit einer Klassenkameradin und guten Freundin eine Umfrage zur mentalen Gesundheit in den Jahrgängen 7-10 durch. Dabei ist mir aufgefallen, dass selbst in jüngeren Jahrgängen das Thema der Selbstverletzung rasant vorangeschritten ist. Die erste Tatsache, die sich bei mir eingebrannt hat, ist, dass nicht nur ältere Teenager an psychischen Problemen leiden, sondern, dass es auch schon bei jüngeren ein großes Thema ist.

Was bei den meisten der Hauptgrund war, ist der Stress in der Schule. Beispielsweise Mobbing, der überfordernde Lernstress oder das Gefühl, von Lehrern oder anderen Bezugspersonen nicht ernstgenommen zu werden. Aber auch private Probleme, wie Stress und Streit zu Hause oder im näheren Umkreis haben die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die sich in der Schule unwohl oder gestresst fühlen, um einiges erhöht.

Viele Lehrkräfte wissen gar nicht, dass so viele Schülerinnen und Schüler von mentalen Problemen betroffen sind und sich mit psychischen Problemen durch den Alltag quälen. Dadurch, dass davon kaum einer weiß, wird auch nichts unternommen, um die Anzahl der Betroffenen zu verringern und ihnen zu helfen.

Ein Einblick in die Umfrage!

In der oben schon genannten Umfrage kam es zu Ergebnissen, die uns schockierten. Von insgesamt 136 Teilnehmern haben sich schon 78 Hilfe gesucht. Das sind das fast zwei Drittel der Teilnehmer! Die Ergebnisse der Auswertung zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler die Konsequenzen in Kauf nehmen. Äußerliche wie auch innerliche Narben, sogar auch das schlechte Selbstbild, indem man seinen Körper und allgemein sich selbst schlecht redet, nutzen viele, um überhaupt etwas zu fühlen.

Die Umfrage liefert Einblicke in Themen wie Hausaufgabenbelastung, Mobbing, Druck und psychische Erkrankungen. Die Schüler kritisieren die fehlende Kommunikation und Unterstützung seitens der Lehrerinnen und Lehrer. Sie fühlen sich nicht ernst genommen und ihre Sorgen werden oft ignoriert oder schöngeredet. Ein häufig verwendeter Satz, beispielsweise von Eltern, ist so etwas wie „Das ist doch nur eine Phase“ oder „Übertreib doch nicht“. Solche Sätze sind nur einer der vielen Gründe, weswegen viele Jugendliche, Erwachsene und Kinder über ihre Gedanken an Depressionen und Angstzuständen schweigen. Das führt oftmals zur Selbstverletzung oder sogar zu Selbstmordgedanken.

Es besteht ein Bedürfnis nach offenen Sprechstunden, um Probleme und Sorgen mit den entsprechenden Lehrkräften zu besprechen und sich öffnen zu können. Es ist wichtig, die Hinweise ernst zu nehmen und die Bedürfnisse der Schüler zu akzeptieren. Durch offene Kommunikation, Unterstützung und mehr Verständnis kann für ein besseres Lernumfeld und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl gesorgt werden.

Was hat die Schule mit der mentalen Gesundheit zu tun?

Es ist ein sehr straffer Zeitplan, den Schülerinnen und Schüler haben, denn sie sind meist 6-9 Stunden in der Schule. Sie müssen mindestens 1-2 Stunden für die Schule lernen, aufgrund von „wichtigen“ Arbeiten und Test die sie bestehen müssen. Sonst gibt es Ärger zu Hause und man bekommt ein schlechteres Zeugnis, was wiederum zu einem schlechten Abschluss führt. Und das ist für viele Sorgeberechtigte das Schlimmste, was man haben kann.

Unter anderem haben alle Schülerinnen und Schüler mindestens zweimal in der Woche neun Stunden Schule, was einiges von der Freizeit und Eigenlernzeit raubt. Danach noch Hausaufgaben, teilweise Haushalt, Familie und Freunde unter einen Hut zu bekommen, kann ziemlich stressig werden. Einige Schülerinnen und Schüler können mit zu viel Stress nicht gut umgehen und kommen auf Gedanken, sich etwas anzutun.

Macht Schule jetzt krank? Oder ist es wirklich nur ein Mythos?

Nun zu der Hauptfrage von diesem Artikel: Macht Schule krank?

Meine Meinung zu dieser Frage ist ein offensichtliches Ja. Schule macht krank. Anfangs bemerkt man es vielleicht nicht, aber nach und nach wird es immer auffälliger, dass man sich anders verhält, sich vielleicht mehr verschließt oder auch Dinge wie Körperhygiene, Schulaufgaben und Freizeitaktivitäten nicht mehr so stark bedacht werden wie am Anfang und eher in den Hintergrund rücken. Dies sind aber nur wenige der Beispiele, wie man bemerken kann, ob es einer Person mental nicht mehr so gut geht, wie sie vielleicht behaupten mag.

Fazit!

Es war ein sehr schwieriges, aber auch interessantes Thema, welches mich persönlich aufwühlte, und auch erschreckte: Es sind viel mehr Schülerinnen und Schüler von mentalen Problemen betroffen als ich mir vorgestellt hatte.

Es tat mir im Herzen weh zu sehen, dass selbst jüngere Jahrgänge Anzeichen von mentalen Problemen, beziehungsweise von selbstverletzendem Verhalten aufweisen.

Viele Schülerinnen und Schüler an unserer Schule mussten schon zum Psychiater, Therapeuten und unserer Schulsozialarbeit. Viele haben auch Diagnostiken von beispielsweise Depressionen, ADHS, etc. Das beeinflusst meistens nicht nur das Schulleben, sondern auch das private Leben.

Es ist klar, dass wir nicht so viel verändern können und alle Probleme dann auf magische Weise verschwinden. Jedoch hoffe ich, dass mit diesem Artikel klar wurde, wie sehr die mentalen Probleme an unserer Schule vorangeschritten sind, und dass man da definitiv etwas machen muss, damit sich Schülerinnen und Schüler nicht mehr mit einem unguten Gefühl oder Bauchschmerzen in die Schule quälen müssen.

Der Alltag stellt hohe Erwartungen an jeden Einzelnen. Häufig ist es schwierig, allen Bereichen wie zum Beispiel Familie, Schule und Hobbys gerecht zu werden. Zudem erfordern besondere Lebenssituationen ebenfalls einiges an Kraft. Man fühlt sich öfter überlastet, geistig erschöpft und innerlich unruhig. Solche Gefühle führen oftmals zu einer gedrückten Stimmung, welche auch zu Depressionen und Angstzuständen führen können.

Abschließend lässt sich sagen, dass die mentale Gesundheit von Schülerinnen und Schülern ein sehr wichtiges Thema ist, das nicht ignoriert werden darf. Schule sollte ein Ort sein, an dem Lernen und persönliches Wachstum gefördert werden, ohne dass der Druck und Stress so überwältigend werden, dass sie krank machen. Es liegt an uns allen – Lehrkräften, Eltern, Schülern und der Gesellschaft –, gemeinsam Wege zu finden, um den Schulalltag unterstützender und verständnisvoller zu gestalten. Nur so können wir dafür sorgen, dass junge Menschen sich sicher und ernst genommen fühlen. Denn ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sind die Grundlage für eine positive Zukunft.

 

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